Besuch bei „Durchblick e. V.“ in Leipzig am 18.07.2018
Unser Besuch beim „Durchblick e. V.“ war sehr vielversprechend. Wir konnten neue Eindrücke
sammeln und einige Ideen und Tipps für unseren Ex-In Verein mitnehmen.
Zunächst gab es ein interessantes Gespräch bei einem Kaffee im Garten des Vereins mit Willem van den Haak, der als Peerberater ohne Ex-In Ausbildung dort tätig ist. Er gab uns einen kleinen Einblick in die Arbeit des Vereins. Der Durchblick e. V. ist ein Betroffenenverein für Betroffene.
Die überwiegende Zahl der Mitarbeiter sind also selbst Betroffene. Willem erzählte uns von den
Schwierigkeiten, die die Arbeit dort mit sich bringt, aber natürlich auch von den guten und mutmachenden Seiten. Seine eher subjektive Ansicht auf die Arbeit wirkte auch inspirierend für das Vorhaben unseres Vereins.
Der „Durchblick e. V.“ möchte auch ein anders Bild von „Verrücktheit“ zeigen – nämlich die positiven Seiten, wie Kreativität, Individualität und Spontanität. Ebenso verfolgt er das Ziel, in der Psychiatrie ernst genommen zu werden und sich einzumischen. Ein sehr schöner Satz von Rosi Haase, die später hinzukam, fiel im Gespräch: „Seid frech – wir haben es verdient, dass man uns ernst nimmt!“
Dies soll aber nicht als „Kompetenzgerangel“ verstanden werden. Denn das ist es bei weitem nicht. Sinnvoll wäre es auch – bzw. notwendig – politischen Druck zu machen, da wo Psychiatriepolitik gemacht wird (einige Abgeordnete im sozialen Bereich wären froh, wenn jemand frech ist…) und vor Ort in der Psychiatrie.
Nach diesem Gespräch besuchten wir das Psychiatriemuseum, das zum „Durchblick e. V.“ gehört und sich in der oberen Etage des Hauses befindet. Interessante, aber auch viele beklemmende
Geschichten aus der Psychiatriegeschichte waren dort zu sehen. Trotzdem – oder vielleicht gerade auch deshalb – ist dieses kleine Museum einen Besuch wert.
Beim nachfolgenden Gespräch mit der Geschäftsführerin Christina Stoppa erfuhren wir einige Dinge, die uns bei der Umsetzung unseres Vorhabens hilfreich sein könnten. Aus den eigenen Erfahrungen des Vereins heraus, bekamen wir so einige Tipps bezüglich der Finanzierung, die ja aktuell immer noch eine große Schwierigkeit darstellt, mit auf den Weg.
Insgesamt kamen wir mit einem sehr positiven Eindruck und neuer Hoffnung zurück. Christina Stoppa bot uns ihre Unterstützung an. Bei Fragen oder Anliegen können wir uns jederzeit bei ihr melden.
Besprochen haben wir auch die geplante Ideenkonferenz für den Herbst. Diese können wir in Leipzig in den Räumen des „Durchblick e. V.“ zusammen mit den Mitarbeitern durchführen.